Geschichte
60 Jahre
AWO-Kreisverband Fürth-Land
Nach dem Zweiten Weltkrieg erschloss die Arbeiterwohlfahrt in Franken den ländlichen Raum. Seit ihrer Gründung in Berlin im Jahre 1919 war sie in den größeren Städten aktiv.
Mitte der fünfziger Jahre entstanden mehrere Ortsvereine im Landkreis Fürth. In Zirndorf und in Oberasbach waren die Mitglieder der Wohlfahrtsorganisation schon längere Zeit tätig. Aus diesen beiden Ortsvereinen kamen auch die verantwortlichen Personen für den ersten Vorstand des Kreisverbandes Fürth-Land. Helene Schultheiß, Zirndorf, wurde bei der ersten Vorbereitung des Gremiums als 1. Vorsitzende vorgeschlagen. Aus Altenberg kam der 2. Vorsitzende H. Ott. Gertrud Riegel als Schriftführerin und Hans Langer als Kassier, beide aus Zirndorf, komplettierten die engere Vorstandschaft.
Der Kreisverband Fürth-Land wurde im Herbst 1955 offiziell gegründet. Geburtshelfer waren Vertreter des Bezirksverbandes Ober- und Mittelfranken in Nürnberg. Sofort ging man daran, in weiteren Orten Helfergruppen aufzubauen und Ortsvereine zu gründen. Die Mitgliederzahl stieg von 318 Personen (1955) über 2.400 (1965) bis auf mehr als 3.500 Personen im Jahre 1981. Inzwischen war die Arbeiterwohlfahrt fast in jedem Ort des Landkreises aktiv.
Es wurden Erholungsaufenthalte für Kinder und Erwachsene organisiert sowie Hilfsbedürftige mit Lebensmitteln und Kleidern versorgt. Die Frühjahrs- und Herbstsammlungen dienten zur Finanzierung der Aufgaben. Der Ortsverein Zirndorf konnte beim Ausbau des Kindererholungsheimes Leonrod unterstützt werden. Dort wurden auch Kinder aus Berlin und aus Hamburg (nach der Flutkatastrophe) untergebracht.
Ehrenamtliche Mitglieder, die regelmäßig als Betreuer/innen oder Helfer/innen tätig waren, fuhren zu Schulungen, um ihre Aufgaben noch besser erledigen zu können. In Beratungsstellen wurden Informationen zu Fragen des Familien- und Sozialrechts vermittelt.
Mit der Gründung von Altenclubs schuf man Möglichkeiten zum regelmäßigem Treffen in entspannter Atmosphäre. Die Hausaufgabenhilfe unterstützte Familien mit schulpflichtigen Kindern. Als sich die Diakonie aus dem städtischen Altersheim in der Bibertstadt zurückzog, übernahm man auch diese Aufgabe.
Mitte der sechziger Jahre begann die Planung für die Errichtung eines eigenen Altenheimes.
In Zirndorf konnte mit Unterstützung der Stadt ein passendes Grundstück erworben werden. Mit dem Bau wurde 1967 begonnen, ein Jahr später zogen die ersten Leute ein. Es waren die Bewohner des städtischen Altersheimes in der Volkhardtstraße. Zur Einweihung kam die politische Prominenz der Stadt, des Landkreises, des Bezirks, des Landes und des Bundes.
Sogar Käthe Strobel, die Bundesministerin für Gesundheit, erschien zu den Feierlichkeiten.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Haus zum Pflegeheim. Es wurde saniert und um eine beschützende Abteilung sowie eine Palliativ-Abteilung ergänzt. Bis zu ihrem Lebensende blieb das Heim eine Herzensangelegenheit von Helene Schultheiß. Im Jahre 1981 stellte sie ihr Amt als Kreisvorsitzende zur Verfügung. Nachfolger wurde Ludwig Schmidt aus Weiherhof, der den dortigen Ortsverein zur Blüte geführt hatte. Beide, Schultheiß und Schmidt, waren dominante Persönlichkeiten, sie erweiterten ständig das Angebot des Wohlfahrtsverbandes.
Hinzu kamen: „Essen auf Rädern“, ein Mobiler Sozialer Hilfsdienst sowie mehrere Kindergärten und auch Horte. Ab 1992 führte Heinz Dengler den AWO-Kreisverband, 2014 übernahm Frank Bauer die Aufgabe. Die Arbeit ist inzwischen immer professioneller geworden, die gesetzlichen Vorschriften immer strenger. Trotzdem bleibt das Engagement der Ehrenamtlichen in starken Ortsvereinen weiterhin sehr wichtig. Die Mitglieder sind schließlich die Grundlage des Verbandes.